Kapitel 2: Beauty and the Beast: Ein verzaubertes Schloss, das nie erblühte
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Kroxville -
April 21, 2024 at 6:00 PM -
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2.1 Ursprüngliche Konzeption und Ideenentwicklung
"Beauty and the Beast: Enchanted Castle" war als eine der spektakulärsten Ergänzungen zu Fantasyland vorgesehen. Dieses Projekt sollte auf dem klassischen Animationsfilm "Die Schöne und das Biest" basieren und die zeitlose Geschichte durch eine Kombination aus Live-Show und animatronischer Technik zum Leben erwecken. Die Konzeption sah vor, dass Gäste das vermeintlich verlassene Schloss des Biests betreten, welches sich auf magische Weise vor ihren Augen zum Leben erwecken würde.
2.2 Design und geplante Attraktionsmerkmale
2.2.1 Das Schloss
Das Herzstück der Attraktion sollte das Schloss selbst sein. Vom äußeren Erscheinungsbild her düster und einschüchternd, würde es innerlich eine Welt voller Wunder offenbaren. Besucher würden durch eine Galerie mit beleuchteten Glasfenstern geführt, die die Vorgeschichte des Biests und den Fluch, der auf ihm und seinen Dienern lastet, erzählen.
2.2.2 Die Show
Nach Durchschreiten der Galerie sollten die Gäste in einen großen, eleganten Ballsaal gelangen, wo die Hauptshow stattfinden würde. Diese Show war als eine aufwendige Produktion geplant, in der animatronische Figuren – darunter das Biest, Belle und die verzauberten Gegenstände des Schlosses wie Lumière, Mrs. Potts und Cogsworth – eine zentrale Rolle spielen würden. Sie sollten durch eine detailreiche Kulisse, unterstützt von Licht- und Wassereffekten sowie klassischer Musik, die besten Momente und Lieder aus dem Film darbieten.
2.3 Technische Innovationen und Showelemente
2.3.1 Animatronics und Spezialeffekte
Die Attraktion sollte an der Spitze technologischer Innovationen stehen, insbesondere im Bereich der Animatronics. Disney plante, die neuesten Entwicklungen in der Robotik zu nutzen, um Figuren zu schaffen, die nicht nur bewegen, sondern auch Emotionen auf eine Weise ausdrücken könnten, die Gäste tief berührt. Spezialeffekte, einschließlich dynamischer Lichtgestaltung und vielleicht sogar Wasserelemente, die den ikonischen Ballraumtanz-Szene nachahmen, waren ebenfalls Teil des Entwurfs.
2.3.2 Immersive Erzählkunst
Ein weiteres Ziel der Attraktion war es, die Gäste vollständig in die Geschichte einzutauchen. Dies würde nicht nur durch die visuelle und performative Kunst erreicht, sondern auch durch den Einsatz von räumlichem Audio, das die klassische Musik und die Lieder des Films umfasst. Jeder Teil des Schlosses sollte dazu beitragen, die magische und oft bittersüße Atmosphäre der Geschichte zu vermitteln.
2.4 Das Ende eines Traumprojekts
2.4.1 Gründe für die Projektannullierung
Trotz der faszinierenden Pläne für "Beauty and the Beast: Enchanted Castle" wurde die Entwicklung der Attraktion schließlich gestoppt. Die Hauptgründe waren die hohen erwarteten Kosten und die technischen Herausforderungen, die mit der Realisierung einer so komplexen Show verbunden waren. Zudem befand sich Disneyland Paris nach der Eröffnung finanziell in einer schwierigeren Lage als erwartet, was zusätzlichen Druck auf das Budget legte und zu Priorisierungen führte, die gegen dieses Projekt entschieden.
2.4.2 Vermächtnis und Einflüsse
Obwohl das "Enchanted Castle" nie erbaut wurde, haben Elemente des Konzepts in anderen Parkbereichen und bei neueren Entwicklungen Einzug gehalten. Die 2020 eröffnete Attraktion "Enchanted Tale of Beauty and the Beast" im Tokyo Disneyland ist ein Beispiel dafür, wie Ideen aus dem ursprünglichen Pariser Projekt adaptiert und weiterentwickelt wurden, um neue, immersive Erlebnisse zu schaffen, die die Magie des Films und seine Charaktere feiern.
Schlussfolgerung
"Beauty and the Beast: Enchanted Castle" bleibt ein Beispiel für die ambitionierten Visionen, die Disneyland Paris in seinen Anfangstagen hatte. Dieses Kapitel illustriert nicht nur die kreativen Träume der Imagineers, sondern auch die praktischen und finanziellen Realitäten, die solche Träume beeinflussen können. Es zeigt, wie Ideen, auch wenn sie nicht vollständig realisiert werden, weiterleben und andere Projekte inspirieren können, die letztendlich realisiert werden.